Musste da eine Basis vorhanden sein? Ich war der Meinung, unsere Fantasie sollte walten. Oder verstehe ich die Bedeutung ‚verrückte Plotbunnys‘ falsch? Wir fahren in unseren Stories doch oft genug neben der Spur.
Musste da eine Basis vorhanden sein? Natürlich nicht, deswegen nennt man es ja künstlerische Freiheit. Wobei ich eine solche eigenheit in der Sprache jetzt nicht unbedingt als Plotbunny bezeichnen würde, da fehlt mir eindeutig der Plot. Aber vergessen wir das, zurück zur künstlerischen Freiheit. Wie ich ja auch bereits gesagt habe, habe ich grundsätzlich nichts gegen Veränderungen. Nur sollte eben auch die leserische Freiheit bestehen, dass man einen Teil künstlerischer Freiheit nicht mag. Lucy einen sprachlichen Spleen anzudichten, der nicht in der Serie angelegt war, bewegt sich schon eng an dem Rand, was ich als out-of-charakter empfinde. Das muss nicht notwendigerweise für jeden so gelten. Immerhin gibt es Leute, die Fanfics über homosexuelle Beziehungen zwischen Charakteren schreiben, die sich in der Vorlage noch nicht mal leiden können. Ich will durchaus nicht bestreiten, dass ich in dieser Hinsicht etwas extrem bin. Aber für mich gehört eben Sprache ganz eng zu einem Charakter dazu und da bin ich eigen. Ich überlege mir immer genau, ob Lois und Clark dieses oder jenes sagen würden und manövriere mich dabei oft genug in eine Ecke.
Die Aufgabe war ja, um drei Wörter herum eine kleine Story zu bilden. Und da mich besonders das ‚wolltütig‘ gereizt hatte, musste also einer unserer Protagonisten diese Buchstaben verdrehen. Wem sollte ich es anhängen? Meine Wahl fiel auf Lucy.
Das das Wolltütig zwingend zur Story gehört, war mir schon klar. Und ich bewundere ehrlich, dass du das überhaupt untergebracht hast. Mir ist es beim Lesen der Plotbunny-Vorschläge auch ins Auge gesprungen und ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wie ich es unterbringen sollte. Auf deine Lösung wäre ich nie gekommen. Ich hätte es nicht besser machen können, ich habe es ja schließlich gar nicht gemacht, noch nicht mal versucht. Das lag nicht nur an chronischem Zeitmangel sondern auch an akutem Ideenmangel.
Mein Einwand, dass mir die Lösung nicht ganz so gut gefällt, weil ich es mir bei Lucy halt irgendwie nicht vorstellen kann, ist nicht als Kritik gemeint gewesen in dem Sinne, dass du bloß nie mehr so was machen solltst, weil es schlecht ist. Ist es nicht, es entspricht halt nur nicht meinem Geschmack. Der ist bestimmt nicht das Maß aller Dinge. Wenn es dir lieber ist, dann werde ich zu meinem alten Schema zurückkehren und drei-Wort-Feedback geben. Ich wollte halt mal mehr machen als sonst. Und ich persönlich finde ja, dass ehrliches Feedback erlaubt sein sollte.
Und das abrupte Ende finde ich gar nicht so abrupt. Lois hat doch nur noch eine halbe Stunde zur Verfügung.
So, um dem ganzen jetzt noch die Krone aufzusezten, werde ich auch das noch kommentieren. Da hast du mich offenbar falsch verstanden. Ich fand das Ende nicht zu abrupt in dem Sinne, das Clark plötzlich vor der Tür steht. Schon klar, Lois hat eine halbe Stunde, die ist schneller vorrüber als einem lieb ist. Ich hätte nur gerne mehr darüber gelesen, das Lois darüber verzweifelt, dass er jetzt schon da ist, obwohl ja die Kleiderfrage eigentlich noch gar nicht geklärt war, so richtig. Und hat sie sich eigentlich schon geschminkt, oder hatte sie das in der Eile jetzt doch vergessen? Ach nee, alles okay. Lois da noch ein bisschen am Rad drehen zu lassen wäre eine gute Möglichkeit gewesen den Gag mit den Hausschuhen noch mehr hervorzuheben. Je mehr du den Spannungsbogen streckst, desto tiefer wird der Fall. Das war sozusagen der verhinderte Beta-Leser in mir. So, und jetzt halte ich die Klappe.Statistik: Verfasst von Vega — Fr 17. Mai 2013, 17:37
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