Das deutsche Superman Kreativ-Forum

Es geht endlich weiter!

Und für diese Runde der Superman Ultimate Drabble Challenge haben wir uns überlegt, schon ein wenig auf den nahenden Frühling hinzuarbeiten: Eure Herausforderung: Pflanzen.

Feierabend (150 Wörter)

Die alte Uhr neben Clarks Kinderbildern tickte laut. Dieses Geräusch gehörte zu dem Farmhaus wie Marthas schnelle Schritte oder ihr leises Singen bei der Arbeit.

Er hatte Feierabend! Zufrieden streckte Jonathan seine müden Beine von sich. Martha brachte ihm seine geliebte Buttermilch. Nebenbei glitt ihre Hand kurz über seine Haare. Ohne ein Wort. Das war auch nicht nötig!

Der leckere Duft von gebratenen Zwiebeln stieg ihm in die Nase. Gleich gab es das Abendessen: Bratkartoffeln, Spiegelei, Salat.

Teller klapperten. Er schaute andächtig zu, wie Martha, ihn anlächelnd, den Tisch deckte. Nein, seine Hilfe wollte sie nicht. „Dein Tag war schwer genug“, hatte sie gesagt. „Ruh dich aus!“

Immer noch liebte er sie wie damals, als er im Winter verzweifelt Felder umpflügte, weil sie wieder seinen Heiratsantrag abgelehnt hatte.

Ihre Ehe glich dem knorrigen Apfelbaum hinten im Garten: Alt und gut gewachsen! Nur verdorrt, verdorrt war an ihr noch gar nichts!

Wieso sagt denn keiner was...?

Die Farbe Grün (150 Wörter)


Erleichtert atmete sie auf. Zum Glück war die esoterische Nachbarin daheim. Aufgeregt zog diese Lois sofort in ihre Wohnung hinein.

„Lois, sag kein Wort!“ Star streckte ihre Hand aus, schloss die Augen und summte vor sich hin: „Hmmmm, ich weiß es, ich weiß es! Ja, etwas kristallisiert sich heraus. …Du hast ein Farbenproblem! Ich sehe…, ich sehe… Grün!“

Entsetzt riss sie ihre Augen weit auf: „Grün! Geht es um Kryptonit? Ist Superman in Gefahr? Kann ich helfen? Was soll ich tun?“ Wirr kringelten sich die schwarzen Locken um ihr Gesicht.

Lois hatte fasziniert zugeschaut, lächelte amüsiert und sagte kopfschüttelnd: „Nein, Star, kein Kryptonit. Ich habe meinen Schlüssel im Planet vergessen. Du hast doch einen Ersatzschlüssel, den wollte ich holen. Aber ich habe gerade an mein Aquarium gedacht, das ich dringend säubern muss. Algen haben sich in ihm breitgemacht.“

Star hüpfte triumphierend auf und ab: „Ich wusste es, ich wusste es!“

Noch ganz schnell, bevor jemand merkt, dass die Deadline längst rum ist

[Algen]
(150 Wörter = 1.5 Drabble)

Cat liebte Sushi – den leicht süßlichen Reis, dessen Säure gleichzeitig so die Geschmacksnerven kitzelte. Das Herb-Fruchtige der bissfest-reifen Avocado. Der unglaublich zarte Thunfisch – am liebsten Toro –, der auf der Zunge zerging, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Der Hauch der Schärfe, die das Wasabi der ganzen Komposition verlieh.

Kein einfaches Essen, sondern eine Zeremonie:

Die Holzstäbchen aus ihrer Papierumhüllung zu befreien. Auseinander brechen, aneinander reiben um Splitter zu vermeiden. Sie dann mit routinierter Präzision zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger positionieren. "Itadakimasu!"

Ein Stück Sushi aufnehmen, in die dunklen Tiefen der Sojasauce dippen, Fisch voraus.

Auf einen Bissen in den Mund, Augen zu und das zarte Geschmacksfeuerwerk in ihrem Mund genießen.

Seit sie allerdings erfahren hatte, dass das grüne Nori, in das Makisushi gewickelt war, Algen waren, hielt sie sich lieber an Nigiri. Aber vielleicht könnte sie ja die restlichen Maki auf ihrem Teller einpacken lassen und als Augenmaske verwenden?

Und hier ist schon wieder die nächste Runde...

Der Glücksbambus (ein echter Hunderter)

Objektiv betrachtet war er nur ein grüner, gewundener Stängel mit einigen Blättchen an seiner Spitze. Trotz der hübschen zylindrischen Glasvase sah er recht unscheinbar aus, besonders neben Lex` üppigem Rosenstrauß.

Doch für Lois war er ein ganz besonderes Symbol.

Denn ungeachtet aller Differenzen hatte Clark an sie gedacht und ihr diesen ältesten Menschheits-Glücksbringer zu ihrem neuen Arbeitsplatz geschickt.

Beim Lesen des beiliegenden Kärtchens hatte sie hart schlucken müssen. ‚Good luck!‘ und ein ‚C‘ als Unterschrift standen darauf, mehr nicht.

Aber das reichte vollkommen aus, um Erinnerungen heraufzubeschwören und Hoffnungen zu wecken. Sie wollte Clark unbedingt behalten …als ihren besten Freund!

Wieso sagt denn keiner was???...

Assoziationen (150 Wörter)

Noch nie hatte ihn eine Frau dermaßen fasziniert. Sie war gestern beim Daily Planet in das Büro des Chefredakteurs und damit in sein Leben hineingestürmt. Dabei hatte sie ihn gar nicht beachtet. Auch ihr: „Nett, Sie zu treffen!“ bei der Vorstellung war sicher bloß eine Floskel gewesen.

Nicht nur ihre Präsenz hatte ihn sofort gefangengenommen. Auch die sie umschwebende Duft-Komposition vorrangig aus Freesien, Frangipani-Blüten und edlen Hölzern in Verbindung mit ihrem Körperaroma fand er hinreißend.

Dieser Wohlgeruch hatte ihm blütenduftgeschwängerten Wind, weißen Strand, laue Nächte und eine zärtliche Frau assoziiert. Aber nicht irgendeine Frau, sondern sie: Lois Lane.

Er musste sie unbedingt wiedersehen. Darum hatte er den Artikel über den Abbruch des Theaters in der 42. Straße geschrieben. Würde Perry White seine Initiative anerkennen und ihm den Job geben? Dann könnte ein langer Weg beginnen. Egal, wie weit und schwer er wäre, wenn sie nur dort am Ende warten würde…!

Und die nächste Runde folgt auf dem Fuße

Wegen der Apokalypse in Japan ist mir das Schreiben etwas schwer gefallen. Darum musste es etwas ganz Harmonisches sein, auch auf die Gefahr hin, dass mein Drabble mancher zu kitschig sein wird.


Liebe ist… (150 Wörter)

Meine Schwester Lucy würde behaupten, ich hätte bisher kein richtiges Gefühlsleben gehabt. Das stimmt nicht, nach einigen Enttäuschungen wollte ich mich einfach nicht mehr verwirren lassen. Ich war im Glauben, meine erfolgreiche Tätigkeit gäbe mir alles, was ich benötigte.

Doch Clark hat alles verändert! Und die Liebe zu ihm!

Warum habe ich mich im Unterbewusstsein so gegen diese Empfindung gesträubt? Zuerst wollte ich sie gar nicht wahrhaben. Er war mein Partner und mein bester Freund. Mehr wollte ich nicht.

Bis ich dieses Gefühl zugelassen und mich zu unserer Liebe bekannt habe. Wie anders ist seitdem mein Leben geworden.

Bunte Schmetterlinge umflattern mich. Meine Wege werden gesäumt von vierblättrigem Klee. Rosen liegen mir duftend zu Füßen.

Mit seinem zärtlichen Mund küsst mich schon am Morgen die strahlende Sonne. Wir fliegen in das Azurblau des Himmels, wir stürzen uns in türkisfarbene Fluten. In seinen Armen fühle ich das Glück der ganzen Welt.

bevor die Deadline abläuft... Ich hab mir ganz fest vorgenommen, mal wieder mehr zu drabbeln, ein 150er so zum Einsteigen




… er liebt mich, er liebt mich nicht…

Fast war Lois versucht, die Blätter auszuzupfen um mit diesem Abzählreim die richtige Antwort zu bekommen. Aber genaugenommen war es kein geeignetes Orakel, dieses Kleeblatt hatte nur vier Blätter. Sie wüsste also genau, mit welcher Zeile sie beginnen müsste.

Er liebt mich nicht… er liebt mich…

Moment – ein vierblättriges Kleeblatt!

Erst jetzt verstand sie den Sinn ihrer verworrenen Gedanken, ein vierblättriges Kleeblatt! Das Glückssymbol schlechthin. Und sie wollte ihm die Blätter ausrupfen…

Glück, es würde ihr Glück bringen.

Was wäre das größte Glück für sie? Jetzt und hier? Sie musste keine Sekunde überlegen, Superman… formte in Gedanken dieses Wort und schloss ihre Augen. Wenn sie diesen Wunsch nur ganz konzentriert wünschte, erfüllte er sich vielleicht .

„Lois“, holte sie das Timbre seiner warmen Stimme in das Hier und Jetzt zurück.

Voller Erwartung wirbelte sie herum, aufgeregt, bereit - und sah ihn in sein Gesicht – oh – es war nur... Clark.

Nur…?

Wow, schon die 50. Runde!

Der allererste Kuss (250 Wörter)

Die schweren Flugzeugmotoren ließen unsere Körper erbeben. Die Situation konnte nicht unromantischer sein. Bis an die Zähne bewaffnete Agenten bedrohten Lois und mich.

In wenigen Augenblicken wollten sie uns in großer Höhe aus dem Flugzeug stoßen. Sinn und Zweck dieser Aktion sollte sein, Superman zu unserer Rettung herbeizulocken. Wir waren die Köder damit dieser fanatische Jason Trask ihn töten konnte. Er war besessen von diesem Gedanken. Die Gefahr war mit den Händen greifbar.

Da äußerte Lois, diese unvergleichliche Frau, einen letzten Wunsch. Ironisch lächelnd gewährte Trask ihre Bitte.

Hatte ich mich verhört? Nein, sie wollte tatsächlich einen AbschiedsKUSS! Von mir, Clark Kent, dem grünen Jungen aus Sonstwoville! Das konnte nur eine Finte sein. Sie wollte sicher damit unsere Gegenwehr einleiten.

Aber trotzdem…! Das Dröhnen der Motoren verstummte für mich, die feixenden Gesichter um mich herum verschwanden. Nur Lois und ich waren noch auf der Welt.

Wunderbar, wie ihre Hände zärtlich mein Gesicht umfassten! Schon spürte ich ihren warmen Atem. Gebannt schaute ich auf ihre immer näher kommenden Lippen. Sie waren rot wie Kirschen… und sie schmeckten genauso köstlich.

Später, als der ganze Trubel vorbei war und ich den Kuss immer wieder erlebte und fühlte, fiel mir der Refrain des Songs „Summer wine“ ein:

„Strawberries, cherries and an angel´s kiss in spring; my summer wine is really made from all these things.”

Noch heute sind ihre Küsse wie die eines Engels! Sie schmecken süß nach reifen Erdbeeren und saftigen Kirschen. Und wie der besungene Sommerwein gehen sie mir berauschend ins Blut…

Endlich habe ich es auch mal wieder geschafft zu drabbeln. Ist mir ja schon peinlich, wie lange ich nichts zustande gebracht hab.

Hanami (100)

Es war eine gute Idee mit Lois hierher zu kommen. Tokio, die Stadt, die ihn immer faszinierte, war zur Zeit der Kirschblüte einfach traumhaft. Mit Lois hier zu sein machte das Erlebnis nur noch intensiver.

Die Frau seiner Träume saß unter einem blühenden Kirschbaum und sah so schön aus wie selten. Clark konnte sich gar nicht satt sehen an ihr. Ihr dunkelbraunes Haar, im Kontrast zur hellen Kirschblüte, ihre sinnlichen Lippen, mit denen sie sein selbst gemachtes Sushi aß und dabei ihre wunderschönen Augen schloss und mit einem genüsslichen 'Hmmm' ihre Wertschätzung kund tat.

Es war wirklich eine gute Idee.