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Gesundheit, Dr. Klein

BeitragVerfasst: Mo 30. Jan 2012, 11:27
von Vega
Auf besonderen Wunsch einer einzelnen Dame, die ganze Angelegenheit auch noch mal auf Deutsch. Dies ist eine kleine Abwandlung der Folge "Frau aus Stahl" (So hieß sie doch, oder?)


Gesundheit, Dr. Klein

“Verschwinde hier”, zischte Dr. Klein mit zusammengepressten Zähnen. Seine Nase juckte noch immer.

Mit seiner Stimmung stand es nicht zum Besten. Supermans Optimismus, den offenbar nichts auf dieser Welt erschüttern konnte, war mehr als er ertragen konnte. Schließlich war er Wissenschaftler. Er glaubte an Naturgesetze und nicht an die Kraft positiven Denkens. Und eines dieser Gesetze war eindeutig das von Murphy: Was schief gehen konnte, ging auch schief. Jeder einzelne Glassplitter in seinem Labor zeugte davon.

„Bitte, Dr. Klein, lassen Sie mich doch helfen“, sagte Superman sanft, während er ein nasses Handtuch auf eine Verbrennung an seinem Oberarm drückte. „Ich weiß, wie Sie sich jetzt fühlen müssen.“

„Oh nein, nein, das weißt du nicht!“ schleuderte Dr. Klein ihm wütend entgegen. „Ich habe gerade die Arbeit von vielen Jahren zerstört, weil ich einen Niesanfall hatte! Und von meinem Husten fangen wir besser gar nicht erst an. Man sollte doch wirklich meinen, dass deine fantastischen Selbstheilungskräfte mit einer simplen Erkältung fertig werden, aber nein…“ Wieder kribbelte seine Nase bedrohlich.

„Dr. Klein, bitte beruhigen Sie sich doch. Ich habe ihnen doch schon gesagt, wie wichtig es ist, dass sie ihr Temperament im Zaum halten“, flehte Superman, doch es war zu spät. Er konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken, als Dr. Klein mit dem Hitzeblick die letzten heilen Reagenzgläser einschmolz.

„Bis vor kurzem hatte ich noch gar kein Temperament, dass ich hätte im Zaum halten müssen“, ereiferte sich Dr. Klein zornig und spürte, wie aus dem Kribbeln in seiner Nase ein ausgewachsenes Niesen wurde, mit dem er Superman gegen die Wand schleuderte. „Entschuldige bitte, Superman.“

„Ist schon okay“, murmelte Superman kraftlos. „Versuchen Sie einfach, sich zu entspannen.“ Er lehnte sich gegen die Wand und hielt sich die Rippen. „Schließen Sie ihre Augen und konzentrieren Sie sich auf ihren Atem. Sie können diese Kräfte kontrollieren.“

Widerstrebend tat Dr. Klein, was Superman gesagt hatte und schloss die Augen. Er hörte auf Supermans beruhigende Stimme und seine Gedanken wanderten zu all den wunderbaren, ungelösten Geheimnissen des Universums, die er erforschen würde, sobald er diese unseligen Kräfte los war. Das Kribbeln in seiner Nase hörte auf und Dr. Klein seufzte vor Erleichterung. Mit dem Rücken stieß er gegen etwas Festes und öffnete unwillkürlich die Augen. Mit seiner inneren Ruhe war es schlagartig vorbei.

„Hol mich sofort hier runter“, schrie er voller Panik. Sein Magen verkrampfte sich vor Übelkeit, als er den Fußboden weit unter sich sah.

„Versuchen Sie sich zu entspannen“, empfahl Superman hilflos.

„Bist du vollkommen verrückt geworden? Deswegen bin ich doch überhaupt erst hier oben gelandet! Das ist wirklich das letzte Mal, dass ich etwas für dich untersuche, Superman. Ich hätte wissen müssen, dass ein Haken an der Sache ist. Als du das erste Mal zu mir gekommen bist, hätte ich dich wegschicken sollen. Ich hätte mich wieder der Behandlung von Patienten widmen sollen!“ schimpfte Dr. Klein, mehr an sich selbst gewandt. „Hast du nicht gesagt, dass rotes Kryptonit dich lethargisch macht? Nun, ich fühle mich nicht besonders lethargisch!“

Ein weiterer, heftiger Niesanfall ließ Dr. Klein durch die Decke seines Labors krachen und er schoss hoch hinauf in den Himmel über Metropolis.

„Gesundheit“, murmelte Superman seufzend.


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