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[Ficathon 2011] Auf der anderen Seite

FanFiction zu den Filmen "Superman", "Superman II - Allein gegen alle", "Superman III - der stählerne Blitz", "Superman IV - die Welt am Abgrund" und "Superman Returns"

[Ficathon 2011] Auf der anderen Seite

Beitragvon KitKaos » Mi 31. Aug 2011, 16:38

So, hier ist er also, mein Beitrag zum diesjährigen Ficathon - bzw. der erste Teil davon. Ich hoffe, dass ich wochenweise mehr posten kann. Keine Angst, es wird nicht zu lang werden, meine Muse lässt sich nur leider momentan etwas locken (im Gegensatz zu mir scheint sie im Urlaub gewesen zu sein :P ). Ich hoffe jedenfalls, euch macht das Lesen Spaß. Über Feedback und Kritik jeglicher Art (gute wie schlechte) würde ich mich sehr freuen.

Disclaimer: Superman Returns, Superman, Clark Kent, Lois Lane, Richard White, Jason White, der Daily Planet und alle weiteren zum großen weiten Superman-Universum gehörenden Figuren, Orte und Dinge gehören nicht mir. Sie wurden von Jerry Siegel und Joe Shuster erdacht und gehören deren Nachfahren, Warner Brothers, und sicher noch einigen anderen gutbetuchten Leuten. Ich verdiene kein Geld mit dieser Story, sonder habe einfach nur Freude daran, ein wenig zu spielen.


=*=*=*=*=*

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„Hallo, Lois! Schön, dich zu sehen.“

In exakt diesem Moment bestätigten sich Lois' schlimmste Befürchtungen. Sie kannte Richard White – ihren Richard White, ihren Verlobten, verdammt. Sie kannte ihn gut. Vielleicht zu gut. Wenn sie seine etwa 40 Minuten Verspätung nicht schon hätten besorgt werden lassen, dann wäre sie es spätestens jetzt.

Richards Schritte waren unruhig und unregelmäßig, als er auf sie zu lief. Seine Augen hatten etwas Gehetztes. In seinen Händen hielt er noch das Parkticket, zerknüllte es regelrecht. Und auch wenn er lächelte, so schien es doch gezwungen, schien er mit seinen Gedanken ganz woanders.

Er umarmte sie, küsste sie. Fast kam es ihr vor, als wollte er sich an ihr festhalten. Oder etwa sie festhalten?

„Richard, was ist los? Und wo ist Jason?“ In ihrer Stimme schwangen Sorge, Zorn und zu Lois' Verärgerung auch ein Hauch von Müdigkeit nach dem langen Flug.

Richard sah sie nicht an, doch ließ er sie mit Ausnahme ihrer Hand los. Er setzte sich in Bewegung, in Richtung des Parkhauses. „Das ist der Grund, warum ich so spät bin...“ setzte er in gequältem Ton an.

Abrupt hielt sie an. „Es geht Jason doch gut, oder? Richard!“ Ihre innere Löwenmutter ließ sie beinahe schreien. Ein paar der Leute sahen bereits zu ihnen herüber, doch darum konnte sie sich jetzt nicht kümmern. Sie konnte nicht fassen, dass Richard es zugelassen hatte, dass Jason etwas zugestoßen war!

Nun drehte Richard sich ihr doch zu, sah sie an und strich ihr beschwichtigend über die Arme. „Ich bin sicher, es geht ihm gut. Schließlich ist er unverwundbar und superstark.“ Lois' Mund stand offen – war das gerade eben etwa als Vorwurf an sie gerichtet?! Doch Richards Miene war viel zu ernst, sein Ton zu sachlich... Jason hatte also keinen Asthma-Anfall gehabt, das war schon einmal beruhigend. Doch was war es dann?

Richard redete bereits weiter. „Ich hab ihn nur bis jetzt noch nicht finden können.“ Und hier schien er erneut gequält in sich zusammen zu sinken.

„Richard!!!“ brauste Lois' Temperament endgültig auf. „Du hast was?!? Sag mir jetzt nicht, mein... unser fünfjähriger Sohn irrt in einer fremden Großstadt herum!?! Verflucht, wie konnte das passieren?!? Wie konnte das dir passieren? – Du bist doch sonst nicht so ein Idiot!“

Und schließlich siegte die Sorge doch noch über ihre Wut. Forsch packte sie Richard am Handgelenk und beschleunigte ihre Schritte. „Oh mein Gott, wenn Jason nur nichts passiert ist! London ist um vieles gefährlicher als Metropolis... Komm schon, wir müssen uns beeilen! Wo steht dein Auto?“

Sie zog Richard regelrecht hinter sich her, während sie – halb in Panik um ihr Kind, halb in Rage – Verwünschungen vor sich her murmelte.

Als sie schließlich an dem kleinen Leihwagen ankamen, riss Lois regelrecht die Beifahrertür auf. Was sie jedoch auf dem Rücksitz erwartete, ließ sie abrupt in ihrer Bewegung erstarren.

Ein Kindersitz. Und darin schlief friedlich ein Kind – ein kleiner Junge, vielleicht ein Jahr alt, mit dichten dunklen Locken und Engelsgesicht.

„Richard, was...?“ fragte Lois flüsternd, ohne dass sie die Augen von dem Kleinen abwenden konnte.

Als hätte er sie gehört, öffnete der Junge verschlafen die Augen. Blinzelte sie aus saphirblauen Tiefen an. Lois stockte der Atem – sie kannte nur zwei Menschen auf dieser Erde, deren Augen diese übernatürliche Färbung hatten: Superman und Jason. Wer war der Kleine???

Unwillkürlich verspürte Lois einen kleinen Stich – Superman hatte mit einer anderen Frau ein Kind gezeugt! Krypton war wohl doch nicht so zerstört gewesen wie er sie hatte glauben lassen! Oder sie so etwas Besonderes... Es ärgerte Lois, dass diese Gedanken ihr einen solch unangenehmen Knoten in der Magengrube bescherten.

„Wir haben versucht, ihn wieder zurück zu altern, bisher leider ohne Erfolg...“ durchbrach Richards Stimme ihre Gedanken.

Zurück zu altern? Was...? Lois betrachtete das Kind näher. Inzwischen lachte es sie mit unverhohlener Freude an – und im nächsten Augenblick war es auch schon in ihren Armen, den geschlossenen Sicherheitsgurt ignorierend. Reflexartig schlossen sich auch Lois' Arme um das Kind, nicht dass sie es am Ende noch fallen ließ.

Dann sank ihre momentane Situation schließlich vollends ein:

Sie war hier in Heathrow, eine halbe Welt von Metropolis entfernt. Ihr sonst immer so ruhiger Fels-in-der-Brandung Richard schien ein seelisches Wrack. Jason war irgendwo in London – allein und hilflos. Und sie hielt hier ein Kleinkind im Arm, das ganz offensichtlich mit Superman verwandt war, obendrein superstark und gerade geflogen! Aller Wahrscheinlichkeit nach war es auch noch unverwundbar. Jedenfalls blubberte und sabberte es ihr gerade die Bluse voll. „...“

Neben ihr hörte sie Richard tief durchatmen. „Lois, Superman.“

Was...???...

Er setzte sich in Bewegung und stieg auf der Fahrerseite des Mini-Cooper ein. „Kommst du? Und könntest du ihn bitte wieder anschnallen? Danke!“ Richards Nerven schienen zum Zerreißen dünn und Lois fragte sich, was er wohl die letzten Tage hatte mitmachen müssen...

Und warum sie davon nichts gesagt bekommen hatte!...

=*=*=*=*=*


„Halt an! Sofort! Richard, halt an!“ entfuhr es Lois schriller als beabsichtigt. Ihre Hand war bereits an der Türentriegelung, ihr Sicherheitsgurt längst lautstark in seine Ausgangsposition zurück geschnalzt.

Kaum wurden sie langsamer, hatte Lois auch schon die Tür hinter sich geknallt. „Jason!“ Sie winkte frenetisch.

Hyde Park Corner. Nachdem Richard sie in den drei Stunden, die sie inzwischen herum kurvten, auf den aktuellen Stand gebracht hatte – sie hätte ihn am liebsten erwürgt, mehrmals, für alles –, wusste Lois, wonach sie Ausschau halten musste.

Nichtsdestotrotz traute sie nun ihren Augen nicht, als sie sah, dass der Angesprochene wirklich auf ihr Rufen reagierte. Ihre Beine gehorchten ihr nicht mehr, waren wie fest gewurzelt. Ihr Mund stand offen und sie wusste, sie starrte, konnte jedoch nichts dagegen tun.

Ihr Baby, ihr Jason, überragte sie etwa um eineinhalb Köpfe. Ein stattlicher Mann mittleren Alters, vielleicht Mitte 30, 40. Er kam auf sie zu. Breite Schultern und markante Züge – auf denen jedoch ein Ausdruck kindlicher Verlorenheit lag.

... to be continued...



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