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[Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Drabbles - Geschichten von 100/150/200/250/300 Wörtern - zu allen Superman-Universen

Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon C_K_unlimited » So 15. Sep 2013, 18:40

Schön, diesmal sind doch einige Drabbles zusammen gekommen. :) Mal schauen ob das nächste Thema, das sich Gelis gewünscht hatte, auch so inspiriert...


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Wer in Sachen Märchen bissl nachlesen möchte, kann das zum Beispiel hier tun.

Auch dieses Mal gibt es kein genaues End-Datum, aber ich hoffe, dass mir/uns in ungefähr 4 Wochen wieder ein neues Thema einfällt.

Wer möchte, kann auch wirklich gerne Themenvorschläge machen, einfach per PN schicken. Und das ist keine Floskel, ich bin um jede Anregung froh, da wir inzwischen doch schon viele Themen hatten. Oder ihr sagt mir zu welchen Themen ihr nochmal schreiben wollt, dann suche ich dafür neue Stichwörter.
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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon Gelis » Mi 18. Sep 2013, 13:22

Vielen Dank für das Thema, C_K_! :hug:

Wie Superman das Grausen kennenlernte (Märchen von einem der auszog, das Fürchten zu lernen)
(100 Wörter)

Er traute seinen Augen nicht.

Ein riesiges Ungeheuer wälzte sich auf ihn zu. Ein Schreckgespenst mit unzähligen Beinen und Köpfen. Es stieß ohrenbetäubende, schrille Laute aus, die sein empfindliches Trommelfell fast zum Platzen brachten.

Eine bisher unbekannte Empfindung nahm von ihm Besitz. Angst, panische Angst erfüllte seinen extraterrestrischen Körper.

Nur fort! Weg von hier! Entsetzt wandte er sich zur Flucht. Hier halfen auch seine außergewöhnlichen Kräfte nicht.

Normalerweise trat er Lavaströmen, Tsunamis, gewaltigen Robotern, fahrenden Zügen und allen erdenklichen Gefahren furchtlos gegenüber.

Doch hunderte, in den höchsten Tönen kreischende, auf ihn zustürzende, begeisterte weibliche Wesen lehrten Superman, was Grausen bedeutete!

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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon Falkenhayn » Fr 20. Sep 2013, 12:28

Superman und Imra Ardeen (Die Schneekönigin)
Triple-Drabble (300 Wörter)

Kal-El stand allein in der Festung der Einsamkeit.

Sein Blick wanderte entlang der siebzehn Kristallstatuen, als er den Altar ansteuerte, auf dem, neben vielen anderen Erinnerungsstücken, acht Kristallwürfel lagen, die verschiedene Buchstaben anzeigten.

Jede der Kristallstatuen stellte eine Frau dar, mit der er zusammen gewesen war. Lana, Lois, Irina, Ta´izla, und all die anderen Frauen in seinem Leben, welches bereits mehr als tausend Jahre währte.

Nachdenklich nahm der Schwarzhaarige die Würfel in die Hand.
Er wandte sich um, als er hinter sich Schritte hörte. Lächelnd blickte er in das Gesicht von Imra Ardeen, seine jetzige Frau, und sagte: „Du folgst mir zum Nordpol, wie einst Gerda ihrem Kai gefolgt ist – ganz allein.“

Imra blickte ihren Mann befremdet an und er erklärte: „Es ist ein Märchen. Die Schneekönigin nahm Kai mit in ihrem Schlitten, zu ihrem Schloss, am Nordpol. Seine Freundin Gerda machte sich daraufhin ganz allein auf die Suche nach ihm, bis sie ihn endlich fand und mit nach Hause nahm.“

Imra deutete auf Kal-El´s Hand. „Was hast du da?“

Kal-El lächelte in der Erinnerung. „Diese Würfel habe ich einst Lois geschenkt. Sie liebte Rätsel und gelegentlich haben wir sie benutzt um aus den gewürfelten Buchstaben Wörter zu kombinieren.“

Er bewegte die Würfel in der Hand, bevor er sie auf den Altar rollen ließ. Zwei E, zwei I, und die Buchstaben K, G, T, und W. Sinnend blickte er auf die Buchstaben und ordnete die Würfel schließlich in einer Reihe, nebeneinander an. Ein sanftes Lächeln überflog dabei seine Lippen.

Imra meinte schließlich sanft. „Lois war jene, die du besonders geliebt hast, richtig?“

Kal-El nickte.

Leise erklärte Imra: „Sie war sterblich – unsere Liebe ist für die...“

Kal-El küsste sanft Imras Lippen. Dann flog er mit ihr aus der Festung hinaus. Zurück blieben die acht Würfel, die ein neues Wort bildeten:

EWIGKEIT. :superman:
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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon Gelis » Sa 21. Sep 2013, 09:51

Gold-Clark (Frau Holle)
(150 Wörter)

„Das Tor ward aufgetan und wie das Mädchen gerade darunter stand, fiel ein gewaltiger Goldregen. Und alles Gold blieb an ihm hängen, sodass es über und über davon bedeckt war. ‚Das sollst du haben, weil du so fleißig gewesen bist‘, sprach die Frau Holle!“

Am Treppenabsatz lauschte Clark der sanft dahin schwingenden Stimme seiner Frau. Wie eine alte, bekannte Melodie klangen diese Worte aus dem Märchen an sein Ohr.

„Meine Lois!“, lächelte Clark zärtlich. Durch die Hintertür versuchte sie ihrem Nachwuchs beizubringen, dass ein offenes Auge für die Nöte anderer, Einsatz und Fleiß im Leben honoriert würden.

Das Bild der vorlesenden Mutter und der gespannt zuhörenden Kinder tauchte vor ihm auf. Ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit stieg in ihm hoch. Es erfüllte ihn ganz und ließ ihn schwer schlucken.

Wie reichlich hatte ihn doch das Schicksal nach so vielen Prüfungen, Hindernissen und Komplikationen durch diese Frau und ihre Liebe belohnt.

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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon Gelis » Do 26. Sep 2013, 14:16

Die Kochkünstlerin I (Von dem Mäuschen, dem Vöglein und der Bratwurst)
(Double-Drabble)

„Shit!“, und nochmals: „Shit…!“ Wütend und frustriert starrte Lois auf das angekohlte Fleisch in der Pfanne. Heute Abend hatte sie unbedingt selbst kochen wollen. Rosarot gebratene Steaks wollte sie doch ihrem frischangetrauten Ehemann und seinen Eltern offerieren. Dazu sollte es Kartoffelgratin und edles Gemüse ‚al dente‘ gegart geben, was konnte daran so schwierig sein?

Aber nun das hier! Was hatte sie denn nur falsch gemacht? Resigniert betrachtete sie das Fleisch, das immer noch Rauchzeichen von sich gab. Und diese Kartoffelmatsche war alles andere als goldbraunes, knuspriges Gratin. Als Krönung hatte sich das Gemüse in Suppe verwandelt.

Noch nicht einmal eine einfache Mahlzeit konnte sie genießbar zubereiten! Clark würde sicherlich von ihren Kochkünsten enttäuscht sein.

„Clark!“ Gehörte ihr diese jammervolle Stimme? Wahrscheinlich ja, denn schon stand der Gerufene neben ihr. Sie schob ihm das ‚Corpus Delicti‘ ihrer Unfähigkeit mit einem schuldbewussten Blick zu: „Schau, ich kann einfach nicht kochen!“

Tröstende Arme umfingen sie. Sein Atem kitzelte zärtlich an ihrem Ohr: „Honey, jeder sollte nur das machen, was er am besten kann. Deine Talente liegen außerhalb der Küche, auf ganz anderen Gebieten. Glaub mir, in deinem Beruf und gewissen anderen Dingen bist du unschlagbar. Nachher werde ich dir gerne zeigen, bei welchen…!“

:superman:

Die Kochkünstlerin II (Tischlein deck dich)
(100 Wörter)

Zufrieden und erleichtert kicherte Lois vor sich hin. Clark war wirklich ein Schatz. Er zeigte keinerlei Enttäuschung, nur liebevoller Zuspruch kam von ihm!

Als Dankeschön bekam er einen verheißungsvollen kleinen Kuss: „Oh, da bin ich sehr gespannt! Aber was machen wir jetzt bloß? Deine Eltern warten aufs Essen und du hast bestimmt auch Hunger?“

Zärtlich strich er ihr die gekrauste Stirne glatt: „Schatz, du weißt, das ist eine meiner einfachsten Übungen. Shanghai liegt doch gleich um die Ecke.“

Der rot-blaue Wirbel erschien und schon stand Superman vor ihr: „Sag den Eltern, in wenigen Minuten stehen auf dem Tisch viele Köstlichkeiten!“

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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon C_K_unlimited » So 29. Sep 2013, 16:21

Die Hecke (Dornröschen – 100 Wörter)

Schwitzend stand Martha in der nachmittäglichen Sonne, die von ihrem Hut aus Stroh nur bedingt abgehalten wurde. Auch die viel zu großen Gartenhandschuhe schienen ihren Dienst zu verweigern. Zumindest spürte sie genügend Dornen durch deren steifen Stoff hindurch.
Die Augen zusammen kneifend blickte sie an der hohen Wand empor und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchte Stirn. Die kräftigen Ranken erstreckten sich vom Boden bis unter das tiefe Dach, über und über mit tiefroten Blüten, dunkelgrünen Blättern und wehrhaften Dornen bestückt.

So schön die alten Rosen ihrer Großmutter auch waren, Martha wollte nie Gärtner in einem Dornröschenschloss sein.
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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon Gelis » Di 1. Okt 2013, 13:27

Sind Märchen doch wahr? (Die Siebenmeilenstiefel)
(150 Wörter)

In gleichmäßigem Tempo braust der Zug durch Kansas.

An einem der Fenster versucht ein Mädchen angestrengt, durch sein Fernglas in der vorbeifliegenden Landschaft etwas Unterhaltsames zu entdecken.

Doch es erspäht nur Maisfelder, Maisfelder, nichts als Maisfelder. Gelegentlich taucht ein Farmhaus in dem grünen Einerlei auf. Noch seltener sieht es ein Auto die parallel zur Schienentrasse verlaufende Straße entlang fahren, einen Kometenschweif aus Staub hinter sich herziehend.

Puuh, langweiliger Mittelwesten! Frustriert lässt die Zwölfjährige das Fernglas sinken. Diese eintönige Szenerie bietet wirklich nichts Interessantes!

Nichts Interessantes? Und dieser Junge? Lois traut ihren Augen nicht. Erst jetzt bemerkt sie, mit welch unglaublicher Geschwindigkeit er neben dem dahin rasenden Zug herläuft. Winkt ihr sogar kurz zu und wird noch schneller.

Obwohl sie ihr Gesicht fast an die Scheibe presst, verschwindet er vorne aus ihrem Blickfeld!

Wow! Also können Märchen doch nicht nur reine Erfindung sein! Der Junge muss tatsächlich die berühmten ‚Siebenmeilenstiefel‘ anhaben!

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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon Falkenhayn » Do 3. Okt 2013, 21:31

Oben links... (Die Brüder Löwenherz)
Triple-Drabble (300 Wörter)


Als Alicia Baker klein gewesen war, hatte ihre Großmutter ihr die Geschichte der Brüder Löwenherz vorgelesen. Alicia war überrascht gewesen, dass dieses Tal, in dem sie, nach ihrem Tod, splitternackt erwachte, dem Kirschblütental glich.
Es hatte gedauert herauszufinden, dass sie sich alle Dinge nur hatte vorstellen müssen, damit sie materiell wurden. Das hatte auch bei ihrem Pferd funktioniert. Nur einen Haken gab es: Lebewesen konnten nur existent werden, wenn sie im Jenseits waren. Anfangs hatte sie sich Clark hierher gewünscht. Vergeblich.

Wie jeden Morgen ritt Alicia am Silberlauf entlang, als sie am Ufer etwas im Gras erblickte. Eine nackte Gestalt, mit schwarzem Haarschopf.
Alicia hielt an und stieg ab.
Sie rüttelte die Gestalt. Als sie sich umwandte fuhr Alicia erschrocken zurück.
„Clark?“
Der Mann blickte sie an.
Alicia? Wo...?“
„Im Jenseits. Aber das kann nicht sein.“

Clark berichtete, wie Jor-El, nach dem zweiten Meteoritenregen, seine Kräfte raubte, und wie er erschossen worden war. Er blickte an sich hinunter.
„Du musst dir wünschen, was du möchtest, Clark.“
Es dauerte etwas, bevor er in Hemd und Jeans vor Alicia stand.
Alicia hauchte: „Ich kann nicht glauben, dass du wirklich hier bist. Wie konnte dein Vater das zulassen?“ Sie näherte sich und zupfte ihm ein Haar aus.
Fast gleichzeitig begann Clark sich aufzulösen.
„Clark...!“
Alicia sank in die Knie, das Haar zwischen ihren Fingern. Jor-El hatte ihn anscheinend zurück geholt. Sie erhob sich und ritt zurück.

Als sie ihr Haus erreichte, stand ein Mann auf der Veranda.
„Clark?“
Das Haar, dachte Alicia. Etwas von ihm ist hiergeblieben. Alicia sprang ab und lief zu ihm.
Clark hob sie auf die Arme. „Sind wir auch hier verheiratet?“
Alicia nickte glücklich.
„Dann sollten wir etwas nachholen, das wir im Leben versäumt haben.“
Alicia küsste ihn. „Wenn du das Schlafzimmer suchst – die Treppe rauf und dann links.“

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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon Gelis » Fr 4. Okt 2013, 14:18

Das Gefängnis (Dornröschen)
(Double-Drabble)

So, jetzt nur noch einen abschließenden Satz formulieren, dann ist diese Drogenhandels-Story komplett. In ihre Überlegung hinein dringt Clarks Stimme: „Lois?“

Unwirsch über die Störung kommt ihre Frage: „Was ist denn?“

Keine Antwort! Also muss sie doch den Blick vom Monitor lösen. Erst als sie den Blickkontakt zu ihm hergestellt hat, kommt seine Erklärung: „Partnerin, lass uns doch heute Abend unsere Story etwas feiern gehen. Ich kenn da einen guten Italiener!“

Hilfe! Ein Date! Was jetzt?

Schnell guckt sie wieder von seinen bittenden Augen zurück auf den Monitor. Doch die Buchstaben springen dort wild umher. Unbewusst gleiten ihre Hände fahrig über die Tastatur.

Sie fühlt sich hilflos, ausgeliefert. Als ob sie in einem Auto sitzt, das unkontrolliert auf einen Abgrund zurast.

Allerdings versteht sie ihren innerlichen Aufruhr nicht ganz. Eine Verabredung zum Abendessen ist doch zwischen guten Teamkollegen nichts Furchterregendes!

Warum dann dieser Angstausbruch?

…Weil sie wie Dornröschen hinter einer verwilderten Hecke steckt. Nur ist das kein reales Buschwerk, sondern ein Gestrüpp aus Misstrauen, Vorurteilen, Ängsten. Ihre schlechten Erfahrungen und misslungenen Beziehungen haben dieses Dickicht wachsen lassen, hinter dem sie sich versteckt und verfangen hat.

Aber vielleicht würde Clark sie daraus befreien können, …wie der Prinz im Märchen das Dornröschen!

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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon Gelis » Mo 7. Okt 2013, 10:36

Das ist mein 100. Drabble

Ehrenvolle Aufgaben (Der Hase und der Igel)
(echtes Drabble = 100 Wörter)

Nicht besonders behutsam schließt Jimmy die Tür des Chefredakteurbüros hinter sich.

Das Geräusch lässt Clark aufschauen. Bemerkt Augen, die sich verzweifelt drehen. Lippen, die lautlose Flüche formen. Hände mit einer Bewegung, die Machtlosigkeit ausdrückt.

Mit einem kurzen Winken holt er den offensichtlich unglücklichen Kollegen zu sich: „Was ist los, Jimmy? Ehrenvolle Aufgaben von Perry erhalten?“

Unterdrückter Zorn färbt Jimmys Gesicht rötlich. Tief schnauft er auf: „Und ob! Dauernd will er etwas anderes. Weißt du, ich komme mir so gehetzt vor wie der Hase im Wettlauf mit dem Igel. Jedesmal, wenn ich einen Auftrag erledigt habe, wartet auch schon der nächste!“

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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon Gelis » Sa 12. Okt 2013, 19:19

Spieglein, Spieglein… (Schneewittchen)
(150 Wörter)

Lois fühlte sich in ein Märchenschloss versetzt.

Ein von Kristalllüstern erleuchteter Saal mit glänzendem Parkett, prächtige Sitzgelegenheiten an den Wänden verteilt. Eine ausgewählte Schar der reichsten Männer des Landes mit ihren in eleganten Abendroben gehüllten Damen. Eine schöner und juwelengeschmückter als die andere. Das ganze Gefunkel und Geglitzer wurde gekrönt von dezenter Musik. Ein kleines Orchester spielte auf einer Empore.

Sie war überwältigt. Bloß gut, dass sie sich für die Einladung von Lex zu diesem Event viel Mühe für ihr Äußeres gegeben hatte.

Trotzdem! Unter diesen Reichen und Schönen fühlte sie sich einen Moment lang deplatziert. Hatte Lex das gespürt? Voller Bewunderung im Blick griff er nach ihrer Hand und küsste sie innig. Immer noch gebeugt und ihr intensiv in die Augen schauend flüsterte er: „Wenn man jetzt das Spieglein an der Wand fragen könnte, Lois, glauben Sie mir, mit Sicherheit würde es Sie für die Schönste im Lande erklären!“

:superman:

Weiß, Rot, Schwarz… ( nochmal Schneewittchen)
(250 Wörter)

Nein, es war nicht Lois‘ Art, in den Unterlagen anderer Leute herumzuschnüffeln. Sie wollte wirklich nur den Locher ausleihen. Ihrer war auf unerklärliche Weise verschwunden.

Doch an Clarks Schreibtisch stand die unterste Schublade etwas auf. Ein schwarzer Schnellhefter war gut zu erkennen, der sofort ihre Neugier entfachte. Behutsam zog sie an der Schublade, bis sie die Aufschrift erkennen konnte. „Schneewittchen“ las sie zu ihrem Erstaunen.

Was sollte das denn? Was hatte dieses Märchen mit ihrer Reporter-Tätigkeit zu tun? Ein vorsichtiger Blick in die Runde. Niemand schenkte ihr Aufmerksamkeit.

Man darf zwar nicht…! …Trotzdem!

Aufkeimende Bedenken wurden von ihrer Neugier zu Tode erstickt. Schon lag die Mappe aufgeschlagen da. Nein, nichts was da stand, war einem Märchen ähnlich. Eher einem Krimi. Das war eine Auflistung übelster Machenschaften, versehen mit Daten und Orten. Einige Wörter sprangen ihr ins Auge: Erpressung, Bestechung, Drogenhandel, Brandstiftung, Waffenlieferungen und sogar Mord. Von wem konnte Clark diese entsetzliche Expertise angelegt haben?

Plötzliches Räuspern hinter ihr. Erwischt!

Da half nur noch die Wahrheit: „Sorry Clark, der Hefter guckte da raus. Ich war zu neugierig. Sag, über wen ist die Auflistung und warum …Schneewittchen?“

Keine Missbilligung in seinem Blick. Er machte eine Bewegung, als ob er seinen Arm schützend um ihre Schultern legen wollte. Doch resigniert ließ er ihn fallen. Verlegen murmelte er: „Die Farben aus Schneewittchen haben mich dazu inspiriert. Dieser Kerl hat äußerlich eine weiße Weste, aber innen eine schwarze Seele. Seine Hände sind rot von dem vergossenen Blut. …Und wer? Du warst gestern mit ihm tanzen!“

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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon Falkenhayn » Fr 18. Okt 2013, 18:40

"Eines Tages im Traum..." (Dornröschen)
Double-Drabble (200 Wörter)


Sie war fast sechzehn Jahre alt. Ihre Knospen perfekt geformt, die Stengel gerade gewachsen. Und ihr Kelch leuchtete in perfektem Blutrot.

Das Mädchen kniete vor der Rose, die es am Kratersee entdeckt hatte. Mit fast ätherisch verzückter Miene sog es den betörenden Duft der Wildblume ein, ohne zu ahnen, dass ihre Wurzeln sich um rotes Kryptonit wanden.

Sich lächelnd umdrehend erkannte sie ihren schwarzhaarigen, hochgewachsenen Ritter, der in seiner blauen Rüstung mit rotem Umhang und dem gelb-roten Wappen auf der Brust zu ihr schritt.

Er kniete sich zu ihr nieder und sie legte die Arme um ihn. Als er sich über sie beugte hob sie ihren Kopf und küsste ihn. Ihr Körper wurde immer schwerer und sie schlief in seinen Armen ein.

„Lois...? LOIS...!“

Das Mädchen öffnete die Augen und blickte in das etwas besorgt wirkende Gesicht von Clark Kent.
„Was, zur Hölle, ist denn los? Wo bin ich?“

Clark lächelte erleichtert: „Du bist Zuhause, Lois.“

„Aber ich war doch eben noch oben am Kratersee.“

„Ich weiß“, lächelte Clark. „Ich habe dich dort gefunden.“ Etwas verlegen fügte er hinzu: „Verrate mir warum du mich geküsst hast, bevor du ohnmächtig wurdest?“

„Ich und dich küssen, Smallville? Bestenfalls: Eines Tages im Traum...“
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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon Gelis » Mi 23. Okt 2013, 20:16

Alles passt! (Aschenputtel, Cinderella usw.) (allerdings nur sehr am Rande)
(250 Wörter)

Poststücke in verschiedenen Größen und Farbschattierungen bildeten einen großen Berg.

Briefe und Päckchen für Superman.

Mit gerunzelter Stirn und nachdenklichem Blick sah Lois zu, wie ihr Mann diese Post bearbeitete.

Im Superspeed wurde jedes Teil von ihm geöffnet, gelesen, begutachtet, einsortiert. Während der anfängliche Haufen immer kleiner wurde, wuchsen zwei andere zu einer stattlichen Größe.

Lois wusste, der eine Stapel würde von dem Helden sogfältig beantwortet werden. Viele Menschen, auch Kinder, schickten ihm Grüße, Dankschreiben, Bitten um Bilder und Autogramme und um sein Erscheinen bei allen möglichen Events.

Der andere Stapel würde im Reißwolf landen. Das waren Liebesbriefe vieler Verehrer/Innen des Superhelden mit sehr eindeutigen Angeboten und Einladungen, dazu manch geschmackloses Souvenir.

Diesen sich zum Wolkenkratzer entwickelnden Haufen betrachtete sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Wie sehr wurde doch ihr Ehemann begehrt!

Sie umschlang seine Schultern, drückte ihre Lippen in sein Haar: „Alle möglichen Frauen hättest du haben können, Clark. Warum gerade ich?“

Seine Arme zogen sie auf seinen Schoß. Lächelnd suchte er ihren Blick, seine Finger glitten sanft und zärtlich durch ihr Gesicht: „Lois, dafür gibt es tausend Gründe. Angefangen bei unserem gemeinsamen Beruf mit gleicher Zielsetzung. Dann deine Mentalität, diese absolute Leidenschaft für Gerechtigkeit, dein Interesse, das du den Menschen mit ihren Schwierigkeiten entgegenbringst. Immer wieder begeistert mich die Art, wie du an die Dinge herangehst und versuchst, Probleme zu lösen.“

Ein Kuss unterstrich seine Ausführungen: „…Last not least dein Aussehen, dein Aroma. All das zieht mich magisch zu dir hin. Alles passt! Haargenau! Wie bei Cinderella und ihrem Schuh!“


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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon Falkenhayn » Do 24. Okt 2013, 01:58

Helden... (Pechvogel und Glückskind)
(150 Wörter)

Bereits den gesamten Tag über hatte Lois vergeblich versucht Clark zu erreichen. Sie hatte zuerst vermutet, dass er wieder einmal eine schwierige Situation entschärfte, doch dann war ihr Blick auf den Kalender gefallen.

Sie nahm den Lift und und fuhr hinauf zum Dach des Daily Planet. Nur dort konnte Clark jetzt sein.

Sie behielt Recht.
Als sie das Dach betrat, entdeckte sie Clark am Rande der Brüstung stehend.

„Heute vor zwei Jahren hat sie die Bombe entschärft, richtig?“

Clark nickte: „Ich selbst habe so oft mehr an Lana gedacht, als an meine Bestimmung. Als die Wahl hieß: unsere Liebe oder die Vernichtung von Metropolis, durch die Kryptonitbombe von Lex, da hat sie nicht gezögert das Richtige zu tun. In diesem Moment war sie so viel mehr Held, als ich.“

Lois spürte Clarks Traurigkeit. Spontan umarmte und küsste sie ihn. Und je länger sie ihn küsste, desto glücklicher wurde er wieder...

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Re: [Immer] Superman Ultimate Drabble Challenge

Beitragvon Gelis » Do 24. Okt 2013, 18:31

Risiko (Rotkäppchen)
(Triple-Drabble)

Gerade waren sie noch plaudernd durch belebte Straßen mit flanierenden Menschen gefahren, erleuchtete Schaufenster zeigten ihre kostspieligen Auslagen.

Doch dann wurde der Mann neben Cat still, riss das Lenkrad seines Wagens herum und fuhr in eine Nebenstraße. Mit erhöhtem Tempo bog er mehrmals ab, dann erinnerte die Gegend da draußen nicht mehr daran, dass sie eben noch im Zentrum des Metropoliser Nachtlebens gewesen waren. Nur vereinzelte, flackernde Laternen bemühten sich, etwas Licht in diese unheimliche Szenerie zu bringen. Schwach erleuchteten sie dunkle Häuser, abgebrochene Zäune, Schutt und jede Menge Müll. Einige Male erhaschte Cats skeptischer Blick Schatten, die gleich wieder von der Dunkelheit verschluckt wurden. Nur lichtscheues Gesindel und Getier schien hier unterwegs zu sein.

Cat war absolut nicht ängstlich, sonst würde sie sich bestimmt nicht auf solch abenteuerliche Bekanntschaften einlassen. Sie hoffte immer wieder, auf diese Weise ihren ‚Mr. Right‘ zu finden. Vorhin auf der langweiligen Party war sie mit diesem offensichtlich ohne Begleitung erschienenen Mann (wann gab es das schon mal!) ins Gespräch gekommen. Ein unterhaltsamer Flirt war daraus geworden. Sie vereinbarten, diesen interessant gewordenen Abend in einem Nachtclub zu beschließen.

War sie dadurch ein zu großes Risiko eingegangen? Denn das hier wurde ihr sehr suspekt. Sie wandte sich ihrem neuen Bekannten zu: „Wo willst du mit mir hin? Hier geht es doch nicht zu dieser Bar?“ Bewusst gab sie ihrer Stimme einen festen Klang.

Stur geradeausblickend antwortete er: „Keine Bange, Süße, das ist nur eine Abkürzung!“

Klang irgendwie logisch. Trotzdem wuchsen Cats Bedenken. War sie in Gefahr? Hatte ihre verstorbene Großmutter recht? ‚Sei nie so vertrauensselig und unvorsichtig wie Rotkäppchen, sonst triffst du auch eines Tages einen Wolf, der dich frisst‘, hatte sie Klein-Cat seinerzeit nach dem Erzählen dieses Märchens gewarnt.

Allerdings hatte Rotkäppchen letztendlich einen Retter. Aber auch in dieser Story? Vielleicht einer mit wehendem Cape?


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